Haben Sie nach Ostern normalerweise einen nervösen Magen?
Wenn Sie einer der zahlreichen Menschen auf der ganzen Welt sind, die an Verdauungsproblemen leiden, haben Sie wahrscheinlich viele unbeantwortete Fragen dazu, was Sie gegen Ihre Bauchbeschwerden tun können. Verdauungsbeschwerden können einem das Leben wirklich schwer machen, und es gibt viele Faktoren, die Ihren Zustand verschlimmern können, einschließlich feierliche Anlässe wie Ostern.
Auch wenn es sich nur um ein langes genussreiches Feiertagswochenende handelt, reicht der Verzehr von vielen Ostereiern aus Schokolade und Zucker schon aus, um Verdauungsbeschwerden auszulösen. Doch obwohl es keine schnelle Lösung gibt, können Nährstoffe wie Glutathion und Vitamin D das Verdauungssystem möglicherweise etwas unterstützen.
Die Anzeichen dafür, dass das Verdauungssystem möglicherweise nicht reibungslos funktioniert, variieren unter den Betroffenen stark, und bei Frauen können sie während der Menstruation mitunter schwerwiegender sein. Zu den häufigsten Beschwerden zählen:
- Bauchbeschwerden
- Völlegefühl
- Blähungen
- Imperativer Stuhldrang
- Unregelmäßiger Stuhlgang
- Durchfall
- Verstopfung
Es ist bei manchen Menschen nicht immer klar ersichtlich, warum sie Verdauungsprobleme entwickeln, und leider kann es oft schwierig sein, die genauen Ursachen der verschiedenen gastrointestinalen Beschwerden zu bestimmen. Neuere Forschungsarbeiten ermöglichen jedoch ein besseres Verständnis der Mechanismen, die die funktionellen Veränderungen im Verdauungstrakt möglicherweise fördern. Es gibt Hinweise darauf, dass zahlreiche Faktoren zu den Verdauungsbeschwerden beitragen, die individuell unterschiedlich ausfallen können. Die Symptome können sich daher von Person zu Person in unterschiedlicher Art und Weise manifestieren.
Mögliche Auslöser sind:
- Oxidativer Stress aufgrund von unzureichenden Abwehrnährstoffen, der optimale Voraussetzungen für chronische Entzündungen von geringem Schweregrad in den Zellen schafft, die den Verdauungstrakt auskleiden.
- Besonders empfindliche Nervenenden um den Darm, die bei einigen Menschen mit Verdauungsproblemen ihr verstärktes Schmerzempfinden erklären könnten.
- Ungleichgewichte, Störungen oder Empfindlichkeiten in der Kommunikation zwischen Gehirn und Darm, was das Verdauungssystem beeinträchtigen könnte.
- Die Verdauung der Nahrung dauert länger oder kürzer als normal, was zu Veränderungen beim Stuhlgang führt.
- Es können Nahrungsmittelunverträglichkeiten vorliegen, die möglicherweise Verdauungsbeschwerden auslösen.
- Ungleichgewicht im Darmmikrobiom, das teilweise von einer zucker- oder fettreichen Ernährung beeinflusst werden kann.
- Ungewöhnliche Reaktion auf Darminfektionen
- Belastende Lebensereignisse
Unterstützung einer gesunden Verdauung in 4 Stufen
- Vermeiden Sie Nahrungsmittel-Allergene sowie fermentierbare Stärken und Nahrungsmittel mit einem hohen Anteil an Ballaststoffen, um die Auswirkungen der bakteriellen Fermentation im Darm zu reduzieren.
- Nahrungsergänzung mit natürlichen antimikrobiellen Mitteln zur Unterstützung des Darmmikrobioms.
- Führen Sie Nährstoffe zu, die dazu beitragen, freie Radikale zu neutralisieren und die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen.
- Füllen Sie Ihren Verdauungstrakt mit gesunden Darmbakterien
Schritt 1 – Zu vermeidende Lebensmittel
Verschiedene Lebensmittel können auf verschiedene Weise Einfluss auf die Darmfunktion, den Stuhlgang und die Empfindlichkeit des Darms haben, weshalb bei manchen Menschen bestimmte Nahrungsmittel als Allergene wirken. Das Darmmikrobiom ist ein empfindliches Gleichgewicht zwischen opportunistischen Darmpathogenen und gesunden Darmbakterien. Wenn Sie zu viel Zucker oder zuckerhaltige Lebensmittel essen, kann dies das Gleichgewicht stören und die Verbreitung von Mikroben fördern, die Gase und andere Substanzen produzieren, welche für die Darmzellen möglicherweise schädlich sind.
Darüber hinaus werden hoch fermentierbare Kohlenhydrate, sogenannte FODMAPS (Fermentierbare Oligo-, Di-, Monosaccharide und Polyole), bei einigen Reizdarm-Patienten nicht gut im Dünndarm aufgenommen und können die bekannten Symptome auslösen. Es wird vermutet, dass die kurzfristige Vermeidung von FODMAPS (Fructose, Fructane, Lactose, Sorbit, Mannitol, Xylitol und Maltitol) dabei helfen soll, Magenverstimmungen und Verdauungsstörungen zu lindern.
Schritt 2 – Darmmikrobiota
Mehrere Billionen Mikroben befinden sich im Darm und spielen eine zentrale Rolle für die Gesundheit und Funktion des Verdauungssystems. Eine Überbesiedlung des Darms mit ungesunden Bakterien wird mit Verdauungsstörungen in Zusammenhang gebracht.
- Bis zu 60 % aller Reizdarm-Patienten leiden möglicherweise an einer bakteriellen Überbesiedlung des Dünndarms (Small Intestinal, Bacterial Overgrowth, kurz: SIBO), was zu zellulärem oxidativem Stress und dem Auftreten von vielen der Symptome führt, die gemeinhin mit dem Reizdarm-Syndrom in Zusammenhang gebracht werden. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die Eradikation von SIBO zu einer signifikanten Verbesserung im Umgang mit Reizdarm-Symptomen führen kann.
- Laut einigen kleinen Studien beeinflussen Breitbandantibiotika womöglich manche der Risikofaktoren, die mit der Entwicklung eines Reizdarmsyndroms in Zusammenhang gebracht werden. Dies ist wahrscheinlich auf Veränderungen im Darmmikrobiom zurückzuführen.
Schritt 3 – Glutathion, Vitamin D und oxidativer Stress
Reizdarm-Patienten neigen zu einem erhöhten Anteil an Substanzen, die in besonders relevantem Umfang an der Art und Weise beteiligt sind, mit der das Immunsystem auf Darmbakterien reagiert. Diese Abnormalität könnte zelluläre Entzündungen und oxidativen Stress im Darm fördern. Glutathion ist ein starker Abwehrnährstoff, der vom Körper produziert wird, um die Neutralisierung von freien Radikalen zu unterstützen und beim Schutz gegen die schädlichen Auswirkungen von reaktivem oxidativem Stress mitzuwirken. Ein schlechter Status der zellulären Abwehrnährstoffe kann daher zur Schädigung der Zellen im Darm beitragen.
Der Verzehr von hochwertigen Eiweißnahrungsmitteln wie Hühnchen, Fisch und Bohnen liefert die Aminosäuren, die Ihr Körper zur Herstellung von Glutathion benötigt, und kann dazu beitragen, die Gesundheit der Zellen zu unterstützen, die die Darmwand auskleiden.
Überprüfen Sie Ihren Vitamin-D-Spiegel
Die Universität Sheffield hat kürzlich eine Überprüfung einer großen Anzahl von Forschungen im Zusammenhang mit IBS durchgeführt und festgestellt, dass es eine hohe Prävalenz von Vitamin D-Mangel bei Patienten mit IBS gibt. Die Forscher untersuchten auch den potenziellen Nutzen einer Vitamin-D-Supplementierung bei IBS-Symptomen. Ihre Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung eines ausreichenden Vitamin-D-Spiegels für eine gute Darmgesundheit.
Schritt 4 – Gute Darmbakterien auffüllen
Die Einnahme von Probiotika kann nach einer Antibiotikaeinnahme oder nach der Einnahme von antimikrobiell wirksamen Substanzen empfohlen werden, da diese das empfindliche Gleichgewicht der Bakterien im Darm beeinträchtigen können.
Jacqueline Newson BSc (Hons) Ernährungstherapie
QUELLEN
- Ahmad OF and Akbar A. Microbiome, antibiotics and irritable bowel syndrome, British Medical Bulletin, 2016; 120, 1: 91–99.
- Al-Daihan et al. High-fat diet stimulates the gut pathogenic microbiota and maintains hepatic injury in antibiotic-treated rats. Cell Mol Biol . 2018; 64(1):103-106.
- Brenner DM and Stern EK. Gut Microbiota-Based Therapies for Irritable Bowel Syndrome. Clinical and Translational Gastroenterology 2018; 9: 134.
- Derrien M et al. Fecal chromogranins and secretogranins are linked to the fecal and mucosal intestinal bacterial composition of IBS patients and healthy subjects. Scientific Reports 2018; 8 :16821.
- Ding WX, Ong CN and Shen HM. Intracellular glutathione is a cofactor in methylseleninic acid-induced apoptotic cell death of human hepatoma HEPG(2) cells. Free Radic Biol Med. 2002 ; 33(4):552-61.
- Gibson P R and Shepherd S J Personal view: food for thought – western lifestyle and susceptibility to Crohn’s disease. The FODMAP hypothesis. Alimetn Pharmacol Ther. 2005; 21: 1399-1409.
- Harper A, Garcha D, Naghibi MM. The Role of Bacteria, Probiotics and Diet in Irritable Bowel Syndrome. Foods. 2018;7(2):13.
- https://www.niddk.nih.gov/health-information/digestive-diseases/irritable-bowel-syndrome/symptoms-causes. [Zugriff am 25.2.19.]
- https://www.sheffield.ac.uk/news/nr/vitamin-d-supplements-ibs-1.759023 [Zugriff am 28.2.19.]
- Ledochowski M, Sperner-Unterweger B, Widner M et al. Carbohydrate malabsorpton syndromes and early signs of mental depression in females. Dig Dis Sci. (2000) 45: 1255-9.
- Siebecker A. Takeaways from the 2017 Integrative SIBO Conference
- Practice update from the speakers. Natural Medicine Journal 2017; 9,6.
- Wang, et al. Opposing Effects of Fasting Metabolism on Tissue Tolerance in Bacterial and Viral Inflammation. Cell 2016; 166, 1512–1525.